Dienstag, 6. Mai 2014

[Rezension #21] Dinge, die verschwinden von Jenny Erpenbeck

Kurzinformation

Titel: Dinge, die verschwinden
Autor: Jenny Erpenbeck
Seiten: 95 Seiten
Preis: 7,99€
Verlag: btb Verlag
ISBN: 978-3-442-74069-7



Klappentext

Sperrmüll. Jugend. Öfen und Kohle. Männer. Jahre. Freundinnen. Socken. Der Palast der Republik. Vielfältig und zahlreich sind die Dinge, die verschwinden können. Jenny Erpenbeck hat einunddreißig davon in kleinen, hinreißenden Miniaturen versammelt.


Meine Meinung

Erpenbeck schafft es, in unter 100 Seiten einen wundervollen, vielfältigen Roman zu verfassen, dem man diesen Inhalt und diese Tiefsinnigkeit von außen wirklich kaum ansieht. Ich hatte von dem Roman auch wirklich mehr Humor erwartet. Zwar scheint alles auf den ersten Blick sehr lustig, aber eigentlich denke ich, dass vom Leser ein Blick zwischen die Zeilen verlangt wird. So gibt es war viele Themen, deren „verschwinden“ sehr amüsant ist, wie zum Beispiel das Verschwinden der Socken, das vermutlich jeder kennt oder das Verschwinden des Sperrmülls, bevor er abgeholt werden konnte.
Andererseits thematisiert die Autorin aber auch sehr ernste Themen. Diese gehen vom Verschwinden des Warschauer Ghettos bishin zum Verschwinden der „Mitte von Nirgendwo“. Dabei bedenkt die Autorin Themen, die wohl jedem Leser irgendwoher bekannt sein müssen, wenn er sich nur etwas mit dem Buch beschäftigt. Jeder wird irgendwann in seinem Leben feststellen, dass das eigene Umfeld, sei es baulich oder oder auf der sozialen Ebene, verändern wird und jeder muss irgendwann feststellen, dass es ihm so eigentlich nicht gefällt und dass es „früher alles besser war“.

Obwohl mir das Buch inhaltlich sehr gut gefallen hat, finde ich die annähernd 8€ für nicht einmal ganz 100 Seiten ganz schön happig und hätte es mir wohl auch nicht zugelegt, wäre es denn kein preisreduziertes Mängelexemplar gewesen.
Die Autorin werde ich aber jedenfalls weiter im Blick behalten, auch wenn …

Sie „bestimmt […] auch […] schon einmal von der Theorie gehört [haben], dass der Autor verschw ...“ (S. 95)

Insgesamt bekommt das Buch von mir 4 Punkte, auch wenn es inhaltlich wirklich die volle Punktzahl verdient hätte, finde ich den Preis doch ein bisschen unverschämt und finde, dass er in der Wertung bedacht werden sollte.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen