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Dienstag, 5. August 2014

[Rezension #31] Das Dorf der Lügen von Barbara Wendelken

Kurzinformation

Titel: Das Dorf der Lügen
Autor: Barbara Wendelken
Seiten: 432 Seiten
Preis: 9,99€
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-30473-3



Klappentext

Ein Albtraum für Polizeikommissarin Viktoria Engel: Sie erschießt im Dienst einen Unschuldigen, den 16-jährigen Rouven Kramer. In ihrer Not inszeniert sie die Tat, als hätte sie aus Notwehr gehandelt, doch die Dorfbewohner hegen Zweifel. Als kurze Zeit später eine weitere Leiche auftaucht, bizarr inszeniert wie Rouvens Tod, bricht eine Welle von Misstrauen über das Dorf herein, bis sich niemand mehr vor dem anderen sicher fühlt …

Meine Meinung

„Das Dorf der Lügen“ ist ein Regionalkrimi, dessen Handlung in Martinsfehn – in der Nähe von Leer – stattfindet. Für mich hörte sich der Klappentext wirklich sehr interessant an, weshalb ich es unbedingt lesen wollte. Im Endeffekt bin ich aber doch vielleicht nicht so begeistert, weil der Roman für mich einige Schwachpunkte aufweist.
Zum Einen war mir die, wie ich zunächst annahm, Protagonistin Viktoria Engel von Anfang an wirklich unsympathisch. Für mich wird sie wie eine Frau dargestellt, die für ihr Karriere über Leichen geht und sich auch gerne einmal dumm stellt. So zieht sie auch einen ihrer Kollegen in die inszenierte Tat um den Mord an Rouven Kramer hinein.
Der Charakter Viktoria Engel ist für mich aber leider nicht der einzige, der deutliche Schwächen aufweist. Insgesamt kann ich sagen, dass sie mir alle etwas oberflächlich und schwach erschienen und auch Renke Nordmann machte es mir beim Lesen nicht wirklich einfach. Der Roman handelt in weiten Teilen davon, dass die Polizei in Martinsfehn kein gutes Ansehen genießt seit Rouven Kramers Tod, was ich auf Dauer doch eher unspannend fand.

Zusätzlich finde ich auch, dass die freundschaftliche Beziehung zwischen Renke und Nola irgendwie aufgesetzt wirkt. Zwischen beiden herrscht ein ständiges Hin und Her und ich muss sagen, dass mir die Szenen, in denen Nola Renke wegstößt besser gefallen, als die zeitweilige Harmonie zwischen beiden.
Trotzdem habe ich sehr lange gebraucht, bis mir klar wurde, dass Renke und Nola die Rollen der Protagonisten einnehmen, da der Roman vor allem zu Beginn viele verschiedene Handlungsstränge verfolgt und viele verschiedene Personen zu Wort kommen lässt.

Ehrlich gesagt ist das Ende des Krimis das einzige, was für mich einiges wieder gut macht an allem. Die Autorin schafft es, dass man als Leser bis zum Ende wirklich noch im Unklaren darüber ist, wer die Morde begangen haben könnte. Vor allem der Showdown zwischen Nola und dem Mörder fand ich sehr spannend, auch wenn die Autorin meiner Meinung nach zu einem überspitzten Schreibstil neigt.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass das eigentliche Verbrechen, nämlich den vertuschten Mord von Viktoria Engel, nicht wirklich aufgedeckt wird und das finde ich persönlich sehr schade, da ein Großteil der Handlung viel mehr vom Rouven Kramer, als von den weiteren Ermordeten handelt und ich finde, dass er eine größere Rolle einnimmt.

Der Roman wird mit einem so offenem Ende abgeschlossen, dass man beinahe davon ausgehen könnte, dass es mit dem Ermittler-Duo Renke und Nola noch einmal in eine zweite Runde geht. Meiner Meinung nach bietet das Privatleben der beiden und die Beziehung zueinander auch noch einiges an Potentiel, um einen zweiten Roman zu füllen.


Vielen Dank an den Piper Verlag für das RE!

Dienstag, 22. Juli 2014

[Rezension #29] Dark Heroine - Dinner mit einem Vampir von Abigail Gibbs

Kurzinformationen

Titel: Dark Heroine – Dinner mit einem Vampir
Autor: Abigail Gibbs
Seiten: 605 Seiten
Preis: 16,95€
Verlag: ivi
ISBN: 978-3-492-70297-3



Klappentext

Die 18-jährige Violet gerät in die Fänge des charismatischen Kaspar. Er ist ein Mörder. Er ist ein Vampir. Und er hat Pläne mit ihr, die die Welt aus den Angeln heben können.


Meine Meinung

Der erste Band dieser neuen Reihe war für mich ein wirkliches Lesegenuss. Die Autorin lässt die Handlung langsam beginnen und führt den Leser somit langsam in eine neue Welt, die aus verschiedenen Dimensionen besteht und viele neue Wesen birgt, von denen Violet noch gar keine Ahnung hat. Alles beginnt mitten in London, wo sie Kaspar und weiteren Vampiren begegnet, als sie gerade gegen eine Gruppe von Huntern kämpfen.
Wie es so kommen muss findet Kaspar Violet in ihrem Versteck und nimmt sie mit. Sie wird vor eine Wahl gestellt: Enweder sie verlässt das Anwesen der Varns' nie wieder oder sie wird zu einer von ihnen. Der charmante Fabian scheint ihr zunächst eine Stütze zu sein und versucht sie durch sein nettes Wesen davon zu überzeugen, eine der ihren zu werden, doch all das läuft nicht so gut, wie es laufen sollte.

Mit der Zeit entwickeln sich auch Gibbs' Charaktere immer weiter und dies ist in meinen Augen auch für den Leser deutlich zu sehen. Die Beziehungen untereinander entwickeln sich, während Violet sich nach und nach von ihrer Familie entfernt. Auch zu diesem Zeitpunkt ist bereits zu bemerken, dass Violet womöglich zu einer ganz neuen Aufgabe berufen wird. Zunächst erfährt der Leser dies durch Träume, in denen Violet immer wieder die Realität sieht. Die Autorin hat damit in meinen Augen eine sehr weitsichtige Art, zu schreiben und alle Geschehnisse ergeben in ihrem Kontext einen Sinn – es geschieht nichts plötzlich und für den Leser unverständlich.
Allerdings muss ich gestehen, dass es mir stellenweise ein paar Charaktere zuviel gibt und man vor allen bei den Ratsversammlungen schnell den Überblick verlieren kann, wer nun wer ist und in welcher Beziehung er zum Königreich der Vampire steht.

Der kleine Kreis der Protagonisten ist aber doch gut überschaubar, während der Rest für mich doch mehr eine graue Masse bleibt, mit der Violet doch so einige Probleme zu überstehen hat in diesem Roman.

Für mich ist „Dinner mit einem Vampir“ eine abwechlungsreiche Handlung, die mit einer ganz neuen Thematik daherkommt. Trotzdem zeigen sich auch einige der klassischen Elemente dieser Literatur, so zum Beispiel, dass Violet als Menschenmädchen völlig unwissend in eine ganz neue Welt gerät. Für mich wurde es aber doch sehr charmant umgesetzt und Violet ist für mich einfach eine Protagonistin, die man gerne haben muss. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen und würde es jeder Zeit wieder tun, da man nur so durch die Seiten fliegt. Für mich hätte es auch ruhig mehr als diese 605 Seiten haben können, denn die Geschichte zwischen Kaspar und Violet ist einfach schön.
Natürlich hätte ich auch gerne noch ein bisschen mehr über Fabian und Lyla, Kaspars ältere Schwester, gewusst, aber das war wohl doch eher eine Nebenhandlung.
Jetzt freue ich mich auf den zweiten Band, der im Oktober unter dem Namen „Autumn Rose“ erscheinen soll.


Vielen Dank an den Piper Verlag, die mir das RE zur Verfügung stellten!

Samstag, 8. März 2014

[Rezension #12] Milchgeld von Volker Klüpfel und Michael Kobr

Kurzinformationen

Titel: Milchgeld
Autor: Volker Klüpfel & Michael Kobr
Seiten: 310 Seiten
Preis: 8,95€
Verlag: Piper
ISBN: 9783492242165




Klappentext

Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried – jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen: Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle – und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.


Meine Meinung

Wer regionale Kriminalromane liebt, greift bei Milchgeld genau richtig. Jedenfalls ist das meine bescheidene Meinung. Ich finde, man kann ausdrücklich sagen, dass dieser Roman nicht nur etwas für Leser ist, die auch aus dem Allgäu stammen, denn der Kommissar Kluftinger sollte dem restlichen deutschsprachigen Raum auf gar keinen Fall verborgen bleiben.
Ich würde diesen Roman gerne mit einem guten Tatort vergleichen, denke aber gleichzeitig, dass der Roman noch vieles mehr ist. In meinen Augen zeigt er vieles, was man sich unter normaler Polizeiarbeit niemals vorstellen würde, was aber vermutlich doch einfach so ist.
Kluftinger, der Leiter der Kriminalpolizei und bereits in der zweiten Generation Polizist, kann keine Leichen sehen und hat überhaupt erst zum zweiten Mal in seinem Leben eine gesehen, als der Roman seinen Auftakt nimmt. Er ist ein Freund von Essen und ermittelt auf seine ganze eigene Art. Manchmal fragt man sich vielleicht auch als Leser, ob das überhaupt zum Erfolg führen kann, da er sich scheinbar auch von Zeugen oder Angehörigen soweit einschüchtern lässt, dass er Befragungen abbricht – aus vermeintlicher Rücksicht vielleicht.
In meinen Augen ist Kommissar Kluftinger neben seinen ebenfalls eher seltsamen Mitarbeitern wirklich sehr sympathisch. Man kann seine Probleme nachvollziehen, da sie wirklich alltäglich sind. Seine Frau, die sich darüber beschwert, dass er so selten Zeit für sie hat. Die große Trommel, die sich leider nicht von selbst aus dem Kofferraum seines Passats räumt und sein kulinarisch versierter Nachbar, Dr. Langhammer – alles Probleme, die nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern jedem genauso passieren könnten und vielleicht schon passiert sind.

Auch hat man als Leser immer wieder die Befürchtung, dass Kluftinger geradewegs in sein eigenes Verderben rennt, da er neben einer regelrechten Abneigung gegen Leichen auch eine gegenüber seiner Waffe hat und diese meist gut verschlossen in seinem Büro oder in seinem Auto liegt.
Was mir neben der Figur Kluftinger sehr gut gefallen hat ist die Regionalität des Romans. Dass der Roman teilweise in der Allgäuer Mundart verfasst ist, lässt den Leser zwar etwas langsamer lesen und die Sätze vielleicht immer wieder in verschiedenen Arten wiederholen, aber im Endeffekt kann man es doch alles verstehen und es passt sich sehr gut in das Gesamtkonzept des Romans ein.
Da ich wirklich schlichtweg begeistert von diesem war, gibt es auch ganze 5 Herzen.


Donnerstag, 6. Dezember 2012

[Buch #12] Öland von Johan Theorin

Kurzinformation


Titel: Öland
Autor: Johan Theorin
Seiten: 445
Preis: 9,95€
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-25368-0


Klappentext


An einem Spätsommertag verschwindet ein kleiner Junge im dichten Nebel der Insel Öland – und wird nie wieder gesehen oder gefunden. 20 Jahre später erhält seine Mutter einen Anruf von ihrem Vater: Es gebe ein neues Beweisstück, und er bittet sie, nach Öland zurückzukehren und die Suche wieder aufzunehmen. Auf Öland geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Dabei war dieser längst unter der Erde, als der Junge verschwand. Aber ist Kant wirklich tot? Oder geistert er womöglich noch immer über die weite Kalkebene von Öland? Amazon
 

  Cover

 

  Erster Satz


"Die Mauer bestand aus großen, runden Steinen, bedeckt von grauweißen Flechten, und war so hoch, wie der Junge groß war."

Meine Meinung

In diesem Kriminalroman geht es um die Protagonistin Julia, die vor über 20 Jahren ihren Sohn verloren hat und bis zum Beginn des Romans immer noch nicht weiß, was wirklich geschehen ist. Nun denkt ihr Vater, Gerlof, eine Spur zu haben, nachdem ihm jemand eine Sandale seines Enkels Jens zugeschickt hat.
Das Buch ist also kein klassischer Kriminalroman, da er beinahe komplett auf Polizeipräsenz verzichtet. Die "Ermittlungen" werden von dem Rentner und an Rheuma leidenden Gerlof und zwei, später nur noch einer, seiner Freunde durchgeführt, die alle von der Insel Öland stammen oder bereits sehr lange dort leben.
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da in einem anderen Roman (Böses Blut von Arne Dahl) dafür geworben wurde. Da ich großer Fan von diesen Krimis bin, die in Skandinavien spielen, war ich mehr als froh, als mein Vater mir das Buch mitgebracht hat. Natürlich waren meine Erwartungen dann auch etwas höher, aber sie wurden zumindest zum Teil nicht enttäuscht.
Im Buch werden eigentlich 3 verschiedene Handlungsstränge geschaffen und langsam aber sicher zusammengeführt. Einer startet 1940 und behandelt die Geschichte des Charakters Nils Kant. Weiterhin spielt eine Handlung um das Jahr 1972 und befasst sich mit der Entführung von Jens. Der dritte und letzte Handlungsstrang ist natürlich die Gegenwart, in der die Ermittlungen oder wie auch immer man das nennen möchte, durchgeführt werden.
Die Charaktere haben mir im großen und ganzen sehr gut gefallen. Da gibt es beispielsweise Julia, die durch das Verschwinden ihres Sohnes schwer psychisch gestört ist und scheinbar ein Alkoholproblem hat. 
Weiterhin gibt es den Polizisten Lennart Henriksson, der sehr vertrauenerweckend beschrieben wird und so auch Julia seit langer Zeit wieder erreichen kann, sodass sich bei beiden etwas anbahnt.
Insgesamt zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass es mehrere unerwartete Wendungen gibt, die das ganze doch etwas spannender machen, denn vom Schreibstil des Autoren allein war ich nicht so überzeugt. Es ist manchmal ziemlich langatmig oder gar langweilig, wie ich finde. 
Auch das Ende fand ich ziemlich unzufriedenstellend, nachdem zwischendurch soviel Spannung aufgekommen war.



  Bewertung


Das Buch bekommt von mir also gute 4 von 5 Herzen, weil die Handlung mich dann im Endeffekt doch noch überzeugen konnte. Ich fand die Zeitunterteilung sehr gelungen und in sich stimmig, sodass es nicht zu Verwirrungen kam. Dadurch dass es an manchen Stellen aber dann doch nicht ganz so interessant/spannend war muss ich ein Herz abziehen.