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Dienstag, 28. Januar 2014

[Rezension #6] Cupido von Jilliane Hoffman

Kurzinformationen

Titel: Cupido
Autor: Jilliane Hoffman
Seiten: 477 Seiten
Preis: 9,90€
Verlag: rororo
ISBN: 3-499-23966-3




Klappentext

Der Albtraum jeder Frau: Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht darum. Du gehst schlafen. Und auf diesen Moment hat der Mann, der unter deinem Fenster lauert, nur gewartet …


Meine Meinung

„Cupido“ ist der erste Band einer kompletten Reihe, die sich um die Staatsanwältin C.J. Townsend handelt. Der Roman setzt sich zusammen aus drei Teilen, wobei der erste die Vergangenheit der Protagonistin in New York behandelt, die später noch sehr wichtig für den Verlauf des Romans werden soll. Als Jurastudentin wurde C.J. Townsend, damals noch Chloe Larson, in ihrem Apartment brutal vergewaltigt und verstümmelt. Das Ende des ersten Teils bleibt zunächst offen und erst im zweiten Teil des Romans erfährt der Leser, dass sie nun unter dem Namen C.J. Townsend in Ft. Lauderdale, Miami wohnt.

Mir mutet der Aufbau des Romans etwas seltsam an, denn ich hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl, dass alles viel zu schnell geht und der Verdächtige William Rupert Bantling – Cupido – viel zu schnell gefasst wurde. Allerdings erfährt die Handlung im Buch immer wieder starke Wendungen, die schließlich dazu führen, dass man wiederum ganz anders auf die Geschehnisse blickt. Natürlich liegt der Fokus der Handlung auf der Arbeit der Staatsanwältin C.J. Townsend und nicht, wie in sovielen anderen Krimis – auf der, der Polizei. Für mich war das durchaus eine angenehme Abwechslung.
Bei dem persönlichen Bezug der Protagonistin zu ihrem Fall, stellt sich mir allerdings die Frage, wie das in den Fortsetzungen noch gesteigert werden soll. Solch persönliche Fälle geben dem Leser immer einen ganz besonderen Einblick in das Seelenleben der Protagonistin und auch in „Cupido“ war das der Fall, denn auch die Person C.J. Townsend kommt nicht zu kurz.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass die letzten 100 Seiten des Buches noch einmal einiges für mich herausgerissen haben, denn sonst wäre es wohl nur ein Roman unter vielen gewesen, der außerdem von seiner Protagonistenrolle eine erschreckend ähnliche Struktur zu meinem davor gelesenen Buch aufwies.
Aber zum Schluss konnte ich „Cupido“ dann doch gar nicht mehr aus der Hand legen, als sich schließlich alles zu lichten begann und auch der Leser langsam durchblickte, wer wie in diesen Fall verstrickt war und wer vielleicht der wahre Mörder war. Wer ein Spiel mit wem trieb und ob alles noch rechtzeitig ans Licht geraten würde, oder ob weitere Menschen dem Serienmörder Cupido zum Opfer fallen würden.
Man spürt wahrlich, wie sich die Hand um das eigene Fußgelenk schließt, als deutlich beschrieben wird, wie Cupido seinen letzten Kampf vollführt. Der Roman wird zum Schluss noch einmal wirklich mitreißend und atemberaubend spannend. Ich für meinen Teil konnte mir kaum denken, wie es ausging, da der Leser immer genau an den richtigen Stellen ausgesperrt wird, um die Spannung für den letzten Moment zu halten.
Auch wenn ich, wie beschrieben, zum Schluss noch sehr begeistert von diesem Thriller war, möchte ich die Bewertung etwas niedriger setzen, da ich es im Vergleich zu anderen gelesenen Thrillern als etwas sehen möchte und da steht „Cupido“ vielleicht etwas dahinter. Das liegt unter anderem daran, dass die Handlung für mich etwas langsam in Gang kam und sich bis dahin alles sehr dahingezogen hat.
Außerdem stellt sich mir persönlich natürlich die Frage um die Fortsetzung, deren Handlung ich mir im Moment gar nicht richtig vorstellen kann, nachdem „Cupido“ so eine düstere und beinahe greifbare Atmosphäre schaffen konnte. 


Freitag, 10. Mai 2013

[Buch #7] Die Macht der Bilder von Renate Kampmann

Kurzinformationen



Titel: Die Macht der Bilder
Autor: Renate Kampmann
Seiten: 506
Preis: 8,90€
Verlag: rororo
ISBN: 978-3499234132





Klappentext


Die Frau, die am Stadtrand von Hamburg tot aufgefunden wird, ist seltsam zugerichtet worden - wie das Opfer eines mörderischen Happenings. Eigentlich wäre Leonie Simons Arbeit als Gerichtsmedizinerin an der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf mit dem Obduktionsbericht beendet. Zum Ärger von Hauptkommissar Kaminski jedoch mischt sie sich hartnäckig in die laufenden Ermittlungen ein. Neue Opfer werden gefunden, und sie alle verbindet die geradezu künstlerische Art und Weise, in der sie der Täter zurichtet. Dann macht Leonie die Bekanntschaft des prominenten Thriller-Autors Georg Bachmann. Als der behauptet, in visionären Momenten diese Morde vorhergesehen zu haben, wird die beiläufig begonnene Recherche zum Albtraum ...

Erster Satz


Sie hatte wieder den Albtraum gehabt.

Meine Meinung


"Die Macht der Bilder" ist der erste Roman rund um die fiktive Gerichtsmedizinerin Dr. Leonie Simon. Zu Anfang des Buches ist sie gerade erst wieder in ihre alte Heimat Hamburg zurückgekehrt, der sie jahrelang aufgrund von traumatisierenden Erlebnissen in ihrer Kindheit den Rücken gekehrt hatte. Jetzt aber ist sie als Oberärztin am gerichtsmedizinischen Institut der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf angestellt und scheint sich auch anfänglich sehr gut eingefunden zu haben.
Als dann aber eine seltsam zugerichtete Frauenleiche gefunden wird, gerät das alles ins Wanken. Dr Leonie Simon lernt Georg Bachmann kennen, der weitere Morde voraussagt, aber nie genaue Angaben machen kann, sodass die Polizei und auch Leonie Simon immer zu spät kommen und nur eine weitere Leiche finden.
Das löst in Leonie Simon auch Erinnerungen an ihre eigene Jugend aus. Sie träumt von ihrer Mutter, die sie tot - erstochen - in ihrem Schlafzimmer fand und muss sich langsam der Tatsache stellen, dass ihr Vater, den sie jahrelang für ihren Mörder hielt, gar nicht der Schuldige ist.

Mir hat "Die Macht der Bilder" bis auf ein paar wenige Punkte sehr gut gefallen. Leonie Simon war mir als Protagonistin sehr sympathisch, da sie auch in ihrem Job sehr unkonventionell scheint und auch gegen ihren Vorgesetzten und die "guten Kontakte" aufbegehrt. Sie ist sehr jung für den Job, den sie inne hat und meiner Meinung nach zeigt sich dies auch deutlich. Immer wieder wird angedeutet, dass sie wohl Schwierigkeiten hat, sich ihre Arbeit einzuteilen. Sie vergisst Dinge, die sie nur ungern erledigt und beschäftigt sich lieber mit Dingen, die sie gar nichts angeht. Denn dass sie sich in die Ermittlungsarbeiten einmischt geht dem zuständigen Hauptkommissar Kaminski gehörig gegen den Strich.

"Er war Herr über Leben und Tod und er besaß die Macht der Bilder." (S. 499)

Wie es sowohl dieses Zitat, als auch der Titel des Romans es zeigen, befasst sich dieser Krimi auch sehr stark mit dem Thema Kunst. Einerseits, weil Dr Leonie Simon als Protagonistin an Kunst interessiert ist und dies auch bei verschiedenen Episoden - wenn sie den Nachlass ihres Vaters sortiert und entrümpelt zum Beispiel - angeschnitten wird, als auch in der Auflösung des Falls. Die möchte ich aber nicht beschreiben, da es zumindest für mich sehr überraschend kam am Ende und ich doch nicht die Spannung nehmen möchte.

Mein einziges Problem mit dem Krimi ist die Tatsache, dass sowohl Georg Bachmann als auch der Polizeifotograf Thomas Schneider hellseherische Fähigkeiten zu haben scheinen. Da das Buch sonst sehr auf Fakten beruht und für den Laien sehr nachvollziehbar erscheint, stört mich diese Begebenheit doch sehr. Während des Lesens hatte ich mir doch erhofft, dass dieser Umstand zum Ende hin aufgeklärt wird. Ich persönlich kann mich nicht so gut damit abfinden, dass diese Thematik einfach ungeklärt im Raum steht, auch nachdem man das Buch beendet hat.
Dass durch irgendeine seltsame Begebenheit eine Verbindung zwischen den beiden Gehirnen von Bachmann und Schneider entstanden sein soll, wird ebenfalls nicht richtig geklärt und für mich wirkt die Aufklärung des Falls wirklich mehr erzwungen, als wirklich "gelöst".

Der Krimi bekommt von mir gute 4 Herzen, da er mir während des Lesens doch sehr viel Spannung und Lesefreude bereitet hat. Gerne werde ich also so schnell wie möglich auch den zweiten Roman mit Dr Leonie Simon - "Im Schattenreich" - lesen.


Ich nehme auch immer noch Krimi- und Thriller-Tipps entgegen
Es grüßt,
die Karokoenigin.