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Dienstag, 11. März 2014

[Rezension #13] Es wird keine Helden geben von Anna Seidl

Kurzinformationen

Titel: Es wird keine Helden geben
Autor: Anna Seidl
Seiten: 252 Seiten
Preis: 14,95€
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-4746-3



Klappentext

Ein völlig normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss. Die fünfzehnjährige Miriam flüchtet mit ihrer besten Freundin auf das Jungenklo. Als sie sich aus ihrem Versteck herauswagt, findet sie ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boden liegen. Doch für Tobi kommt jede Rettung zu spät, und Miriam verliert an diesem Tag nicht nur ihr bislang so unbeschwertes Leben …


Meine Meinung

Der Debütroman von Anna Seidl ist packend, erschreckend – realistisch. Er befasst sich mit einem Amoklauf an einer Schule aus der Sicht der Protagonistin Miriam und damit, wie ihr Leben danach weitergeht. Oder besser, wie sie versucht, ihr Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.

Warum. Ein einfaches Wort. Fünf Buchstaben, nichts weiter.“ (S. 172)

Es ist nicht immer einfach, die Gedankengänge der Protagonistin nachzuvollziehen, da sie und auch ihre Freundinnen und auch Schüler, die sie vorher nie gekannt hat, schwer unter Schock stehen und nachts im Traum immer noch die Schüsse hören, tote Freunde am Boden sehen oder die Angst spüren, die sie seit diesem Augenblick, als der erste Schuss gefallen ist, vielleicht nie mehr komplett loslassen wird.
Trotzdem liefert Anna Seidl mit diesem Roman einen Einblick darin, wie es in einem Betroffenen aussehen würde. Denn so, wie Protagonistin Miriam feststellen musste, dass sich nie jemand um „das Leben danach“ Gedanken gemacht habe, musste auch ich feststellen, dass es immer nur um den Moment geht, in dem ein Amoklauf passiert und nicht um die Tage und Monate und Jahre danach, in denen das Erlebte aufgegriffen und verarbeitet werden muss.

Es gibt Leute, die finden ihre Antworten. Und es gibt Leute, die finden ihre Antworten nicht. Zu denen gehöre ich dann wohl.“ (S. 136)

Der Roman begleitet Miriam auf ihrem schwierigen Weg zurück in ein weitesgehend normales Leben. Zurück in die Schule, zurück zu alten Freunden, die alle nicht mehr so sind, wie sie sie einmal kannte. Vielleicht weil auch sie nicht mehr ist, wie sie einmal war. Miriam wird vor den Ereignissen als eine eher oberflächliche Person beschrieben, sie sieht sich und ihren Freund Tobi als ein durchaus schönes Pärchen und sie hat Freude daran, Matias Staudt, den späteren Amokläufer, herunterzumachen.
An dieser Stelle würde man gerne sagen, dass es alles vorhersehbar gewesen wäre – wenn nur jemand geguckt hätte. Man würde gerne sagen, dass diese Sticheleien, diese Hänseleien alle gar nicht so gemeint waren, wie sie gewirkt haben. Aber auch Miriam muss sich im Zuge ihrer Therapie wohl eingestehen, dass jedes negative Wort, das man gesagt bekommt, in einem selbst etwas auslöst und niemand so genau weiß, was es ist.

Denn egal, wie viel Schmerz du ertragen musst, egal wie viele Tränen du vergießt, egal, wie oft du hinfällst – solange es jemanden gibt, der dir die Hand reicht, stehst du immer wieder auf. Aber kein Mensch zieht allein in den Kampf.“ (S. 76)

Anna Seidl schafft es, dass der Leser Miriams Geschichte auch wirklich aus ihrer Perspektive nachvollziehen kann. Man freut sich über jeden kleinen Schritt, den Miriam in die richtige Richtung macht und man freut sich, wie sie langsam, aber sicher wieder Freude empfindet. Sie lebt zwar im Endeffekt nicht mehr das Leben, dass sie vor dem Amoklauf führte, doch vielleicht ist ihr „zweites Leben“ sogar ein bisschen besser, als das vorherige.



Donnerstag, 13. Februar 2014

[Rezension #9] Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele von Suzanne Collins

Kurzinformationen

Titel: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele
Autor: Suzanne Collins
Seiten: 414 Seiten
Preis: 17,90€
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-3218-6




Klappentext

Mögen die Spiele beginnen!
Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlich stattfindenden Spiele von Panem – in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein einziger überleben. Zusammen mit Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, wird Katniss in die Arena geschickt, um sich dem Kampf zu stellen. Beiden ist klar, dass sie sich früher oder später als Feinde gegenüberstehen werden. Doch dann rettet Peeta Katniss das Leben …


Meine Meinung

Diese Reihe ist doch wirklich ein Muss. Das habe ich beim Lesen des ersten Bandes jetzt auch feststellen müssen, obwohl ich mich ja sehr lange gegen diese gehypte Reihe gewehrt habe.
Die Geschichte um Katniss Everdeen, ihre Schwester Prim, Peeta Melaak und die anderen Tribute ist so spannend verfasst, dass man sich als Leser regelrecht in diese Szenerie, in die Arena, hineinversetzt fühlt. Man leidet mit der Protagonistin, die auch durchaus einigige Rückschläge erlebt und von der Autorin nicht in eine unverletzbare Geheimwaffe verwandelt wurde, wie es in diesem Genre doch häufig passiert.
Mich haben vor allem die Rückblicke über Katniss Leben im Saum – dem ärmeren Teil des Distrikt 12 – begeistert und sie ließen ihre Handlungsweise, ihre Beweggründe und ihren Antrieb für den Leser durchsichtiger werden.
Die Protagonistin scheint in der Arena in einer gewissen Art aufzublühen, da sie sich voll und ganz auf ihre Fähigkeiten als Jägerin verlassen kann und muss. Weiterhin macht sie allerdings auch eine große Entwicklung auf der menschlichen Seite durch, vor allem was ihr Verhältnis zu Peeta betrifft. An manchen Stellen wird mir das ganze aber doch etwas zu viel, obwohl es durchaus durchdacht scheint.

Trotz meiner Begeisterung für diese Dystopie gefällt mir der zugehörige Klappentext überhaupt nicht. Glücklicherweise lese ich diese selten, bevor ich ein Buch anfange, denn mir persönlich sagt dieser Klappentext schon viel zu viel über Dinge aus, auf die der Leser erst im Laufe des Buches aufmerksam wird, wie die Tatsache, dass Prim bei der Ernte ausgewählt wird und Katniss sich freiwillig für sie meldet.
Blickt man darüber hinweg sind „Die Tribute von Panem“ aber durchaus ein unterhaltender, packender Roman, der nicht nur für junge Leser geeignet ist, sondern auch ältere Leser sicherlich noch packen kann. Die einfache Sprache sorgt allerdings dafür, dass man mit dem Buch sehr schnell durch ist. Ich hatte keinerlei Verständnisprobleme, obwohl das Buch in einer Welt spielt, die nicht unserer entspricht.

Gegen Ende des Buches, als Katniss die Arena wieder verlässt, wird sie mir persönlich ein bisschen undurchscheinig. Plötzlich wirkt sie einerseits weinerlich, aber auch unglaublich abgebrüht und ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Für die letzten Seiten war es durchaus auszuhalten, aber ich hoffe einfach, dass es sich im zweiten Band der Reihe wieder anders verhalten wird.
Allerdings waren auch die Nebencharaktere des Romans für mich durchaus interessant und sehr schön beschrieben. Mein Favorit ist da durchaus Cinna, der Katniss eine große Stütze zu sein scheint, als er sie auf die diversen Veranstaltungen vorbereitet, die sie als einen der Tribute vorstellen sollen.

Ich bin nun nach Beenden des ersten Bandes durchaus begeistert und freue mich auf Band zwei und hoffe, dass die Reihe mich bis zum Schluss begeistern kann. Übrigens macht der erste Band für mich auch ohne den Schutzumschlag schon etwas her und ich überlege noch, ob er ohne nicht noch viel schöner ist.
Die Tribute von Panem hat mich für durchaus diesen Hype verdient und bekommt volle fünf von fünf zu vergebenen Punkten, da gibt es wirklich nicht mehr viel zu zu sagen!