Kurzinformationen
Titel: Die Anstalt
Autor: John Katzenbach
Seiten: 749 Seiten
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3-426-50457-4
Klappentext
Das Böse. Das Grauen. Die Klinik.Vor zwanzig Jahren, als junger Mann, ist Francis Petrel gegen seinen Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Mehrere Jahre hat er dort zugebracht – bis die Anstalt nach einer Mordserie geschlossen wurde. Noch immer hört Francis Stimmen, nimmt Medikamente. Die Erinnerung an die traumatischen Geschehnisse von damals ängstigt ihn, und er beginnt aufzuschreiben, was er erlebt hat – mit Bleistift, auf den Wänden seiner Wohnung. Wer war der mysteriöse „Engel des Todes“, der damals sein Unwesen trieb? Gibt es ihn überhaupt? Oder existiert er nur in Francis' Schreckensphantasien?
Meine Meinung
Francis Petrel wurde vor zwanzig Jahren in das Western State
Hospital, eine Nervenklinik, eingeliefert, nachdem er seine Familie
und sich selbst mit einem Messer bedroht hatte. In der Klinik lernt
er gleich Peter the fireman kennen, der gleich klarstellt, dass
niemand in der Klinik mit seinem richtigen Namen angesprochen wird
und so wird aus Francis bald C-Bird.
Bevor C-Bird sich aber richtig eingewöhnen kann in der Klinik,
passiert ein Mord an einer Lernschwester und ein Patient wird, dessen
beschuldigt, noch in der gleichen Nacht festgenommen. Da es ganz
offensichtlich ist, dass Lanky die Tat nicht begangen hat, kommt die
Staatsanwältin Lucy Jones aus Boston, um den Fall aufzuklären.
Der gesamte Roman wird aus der Sicht des Protagonisten C-Bird
erzählt, was meiner Meinung nach ein entscheidender Vorteil ist.
Alleine in Francis lässt sich schon erahnen, wie gut durchdacht und
individuell die einzelnen Charaktere des Romans sind. Das lässt sich
eben besonders an den verschiedenen beschriebenen Patienten erkennen.
Da gibt es beispielsweise Cleo, die sich für die ägyptische Königin
Kleopatra hält und Shakespeares Werk bis auf das Wort genau zitieren
kann. Oder Napoleon, der sich an manchen Tagen für die Wiedergeburt
des französischen Kaisers hielt, an anderen aber nur für einen
geschichtlich Interessierten mit einem Faible für die französische
Geschichte.
Peter the fireman nimmt in diesem Roman eine sehr spezielle Rolle
ein, da seine Geschichte, wie er in der Anstalt landete, sich
deutlich von denen der anderen unterscheidet. Er ist ganz
offensichtlich nicht psychisch erkrankt, sondern hatte einen für ihn
rational begründbaren Grund, die Kirche anzuzünden. Er übernimmt
in gewisser Weise die Leitung, als es für Peter und Francis darum
geht, den Mord an der Lernschwester und weitere, folgende Morde
aufzuklären.
Im Fortlaufen der Handlung gibt es immer wieder Sprünge zwischen dem
„Jetzt“ - 20 Jahre nach Francis' Einweisung – und eben seiner
Zeit in der Nervenklinik. Meiner Meinung nach ist alles aber deutlich
kenntlich gemacht, jedenfalls so sehr, wie es geht, denn schließlich
spielt die Handlung ja immer noch aus der Sicht eines Schizophrenen.
Dadurch bekommt alles aber eine ganz neue Art von Spannung, da man
sich nie richtig sicher sein kann, was nun echt ist und was
vielleicht doch eher Francis Phantasie entspringt.
Für mich ist Francis ein unfassbar angenehmer Charakter, da er durch
seine Krankheit immer noch ein bisschen naiv und kindlich wirkt und
mir das beim Lesen sehr gut gefallen hat. Es hat den Anschein, als
würde er Anleitung durch Peter oder Lucy brauchen, aber in der Regel
ist er es, der die guten Einfälle hat oder der sich immer wieder
selbst überwindet – das findet sich vor allem am Ende des Buches.
Trotzdem ich es genossen habe, das Buch zu lesen, war es an manchen
Stellen auch sehr erschreckend. Das ganze ist sehr realistisch
geschildert und vor allem die Polizeiarbeit scheint mir sehr real
dargestellt zu sein. Man fühlt wirklich mit den Patienten, die durch
all die Aufruhr vollkommen durcheinander sind und Lanky, oder die
getöteten Patienten vermissen.
„[...] während eine Patientin fragte, ob sie nach draußen gehen und Blumen für Cleos Grab pflücken dürften.“ (S. 587)
Für mich ist das Buch eindeutig mit 5 von 5 Herzen zu bewerten und
somit bin ich bis jetzt für dieses Jahr wirklich mit meiner
Buchauswahl zufrieden!
das Buch fand ich wirklich klasse!
AntwortenLöschenOh ja :) Eine Schande, dass es solange rumgesubt ist bei mir
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