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Freitag, 3. Mai 2013

[Buch #6] Der Finger Gottes von Andreas Franz

Kurzinformation


Titel: Der Finger Gottes
Autor: Andreas Franz
Seiten: 430
Preis: 9,99€
Verlag: Weltbild Verlag
ISBN: 978-3898976558





Klappentext


Waldstein, eine kleine Stadt in Franken, wird von einer mächtigen Familie beherrscht, die auf ihrem Weg zu Geld und Macht vor nichts zurückschreckt. (Amazon)


Erster Satz


Normalerweise machen sie es am Wochenende, in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

Meine Meinung


Ich muss ja zugeben, dass ich zu Beginn wirklich sehr skeptisch war, was dieses Buch anging. Ich hatte nicht viel gutes über Andreas Franz, beziehungsweise seine Bücher gehört und ich glaube, ich habe dieses Buch auch nur aufgrund seines interessanten Titels gekauft.
Leider muss ich auch zugeben, dass sich ein paar dieser schlechten Meinungsäußerungen bewahrheitet haben. Dieses Buch wird sicherlich niemals zu meinen Lieblingsbüchern oder zu dem, was ich als einen guten Krimi bezeichnen würde, zählen, aber darum geht es ja auch gar nicht.

Was mir im Nachhinein als erstes einfällt ist, dass der Klappentext - also der auf dem Buchrücken, der leider nicht mit dem von Amazon übereinstimmt - gar nicht richtig ist. Und zwar befindet sich dort ein zeitlicher Dreher, der der Geschichte schon einen anderen Verlauf geben würde, wenn es denn so, wie es dort geschrieben steht, verlaufen wäre.
Aber selbst wenn ich darüber hinwegsehe, ist der Roman für mich ein einziges Chaos.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einen Hundekampf beschreibt und da fängt es für mich im Nachhinein schon an. Wieso ausgerechnet dieser Hundekampf? Diese Thematik wird zwar im Buch noch öfter aufgegriffen, aber für mich scheint das ganze auch im Verlauf keinen ersichtlichen Grund zu haben, denn es hat rein gar nichts mit dem zutun, mit dem der Protagonist, der Polizist Brackmann konfrontiert sieht. Nämlich mit den Geheimnissen und den Verbrechen, die über die Jahre hinweg durch die Familie Vandenberg verübt wurden.
Auch kommt es mir im weiteren Verlauf der Geschichte ganz so vor, als hätte Andreas Franz beim Schreiben des Romans einfach zuviel gewollt. Das ist einerseits diese Thematik von dem Dorf, in dem sich jeder zu kennen scheint, aber eigentlich schleppt jeder sein Geheimnis mit sich herum.
Dann wird ein großer Teil des Buches von einer Naturkatastrophe eingenommen, den ich am Anfang nicht wirklich zu deuten wusste. Und auch im Nachhinein scheint es nur ein schmückendes Beiwerk zu sein.
Weiterhin geschieht noch zur gleichen Zeit eine Vergewaltigung, die dann wiederum einen Selbstmord verursacht. Das alles kommt natürlich mit einer Menge Schmiergeld und Korruption. Ich weiß es ja nicht, aber für einen Roman, der in einem Dorf in Franken spielen soll, ist das doch schon ziemlich viel auf einmal, oder nicht?
"Was wir in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erlebt haben, war vielleicht der Finger Gottes, der unsere Stadt berührt hat." (S. 417)
Wer diesen Roman lesen möchte, sollte vorher wissen, dass die Sprache durchgehend sehr derbe sein kann. Ich möchte sogar soweit gehen, zu sagen, dass die ganze Darstellung im großen und ganzen sehr frauenfeindlich gehalten wird. Vergewaltigungen sind ein großes Thema, auch im Kopf der beschriebenen Menschen, aber das Thema Sex ist ganz abhängig davon auch immer mit einer, für mein Empfinden, furchtbar unschönen Sprache beschrieben. In meinen Augen passt es in manchen Fällen auch nicht zu der handelnden Person. Es kommt also irgendwie alles etwas aufgesetzt herüber.
"Mit den Augen tastete Brackmann ihren ebenmäßigen Körper ab; selbst in diesem Augenblick hätte er sich vorstellen können, sie zu nehmen, sie auf den Tisch zu werfen, es mit ihr zu treiben." (S. 267)
Mir ist, abgesehen davon, auch wieder einmal aufgefallen, wie sich Namen im Laufe der Geschichte, oder auch einfach willkürlich verändern. In diesem Roman konnte man sich anscheinend wirklich nicht entscheiden, ob die Person "Nathan" - mit diesem Namen wird die Person eingeführt - oder "Nathanael" heißt. Es ändert sich einfach andauernd und das ist dann auch wieder der Punkt, an dem ich mir denke: Fällt das denn niemandem außer mir auf?

Das Buch kommt bei mir leider nur auf eine Wertung von mageren 2 Herzen. Die Unterhaltung war leider nur kurzfristig und ich war mehr damit beschäftigt, mich darüber aufzuregen, als es wirklich zu genießen. Schade, ich hätte mich wirklich gefreut, wenn mein Verdacht sich nicht bewahrheitet hätte.


Als ich das Buch angefangen habe, wollte ich einen guten deutschen Krimi lesen. Hat vielleicht jemand Empfehlungen für mich?
Es freut sich,
die Karokoenigin.

Donnerstag, 22. November 2012

[Buch #8] Der Kreis des Schreckens von Juliette Manet

Kurzinformation 


Titel: Der Kreis des Schreckens
Autor: Juliette Manet
Seiten: 271
Preis: 9,95€
Verlag: Weltbild Verlag
ISBN: 978-3-86800-243-0

Klappentext 

 

Die Familie des Politikers Jean Cazenave wird auf ihrem Landsitz in Südfrankreich bestialisch ermordet. Selbst vor Cazenaves zwölfjähriger Tochter, Charlotte, machen die Killer nicht halt, vergewaltigen und erdrosseln sie. Untersuchungsrichterin Laurence Bonner steht vor einem Rätsel. Warum haben die Täter sich an Charlotte vergangen, wenn es ihnen um Cazenave ging? Dann stößt Bonner auf weitere Fälle brutalen Kindesmissbrauchs. Mächtige Männer scheinen in die abscheulichen Verbrechen verwickelt zu sein. Als Bonner einem Netzwerk von Kinderschändern auf die Spur kommt, wird sie selbst zur Zielscheibe. Sie muss die Täter finden, bevor der Kreis des Schreckens sich schließt. (Quelle: Krimi-couch)

 

Cover


Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig, was ich noch zu dem Cover sagen soll. Es sagt schon ziemlich viel über das Buch aus, auch wenn das am Anfang vielleicht gar nicht so erscheint. Deshalb möchte ich mich jetzt auch nicht an Deutungen und Beschreibungen aufhängen .. 

Erster Satz

 

"Es war März, und in dieser Jahreszeit änderte das Wetter sich rasch."

 

Meine Meinung 

 

Ich muss sagen, dass ich mir bei dem Thema, dass das Buch behandelt, mehr versprochen habe. Der Klappentext ist meiner Meinung nach nicht wirklich gut, denn der "Fall Cazenave" wird nur vorgeschoben und es geht bereits ab der Hälfte des Buches um etwas ganz anderes. Im Endeffekt kommt die Autorin zwar auf genau den Fall zurück, doch mit dem vorliegenden Klappentext habe ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt.
Auch finde ich die Zeiteinteilung mehr als verwirrend. Immer wieder werden Geschehnisse in der Vergangenheit beschrieben, dann geht es auf einmal wieder in die Gegenwart. Mich hat das ziemlich verwirrt und ich kann auch jetzt noch nicht genau sagen, wie der genaue Ablauf war mit diesen Kapiteln. Natürlich kann man das ganze als beabsichtigt werten und vermutlich war es auch so, aber mir hat da teilweise doch ein bisschen mehr Erläuterung gefehlt.
Die Hauptcharaktere, die Juliette Manet erschaffen hat sind gut und vielseitig, zeigen aber doch Dinge, an denen Hauptcharaktere oft "leiden". Man kennt das ja, die Protagonisten können oft alles und so war es in dem Buch leider auch. Da ist einmal die Protagonistin Laurence, sie ist Untersuchungsrichterin und führt die Ermittlungen in diesem spezifischen Fall weitesgehend alleine durch. Sie wirkt verbittert und irgendwie einsam, aber in ihrem Job greift sie gerne einmal zu alternativen Methoden, die ihr scheinbar schon den ein oder anderen Ärger bereitet haben.
Weiterhin wäre da noch ihre Tochter Eva, die nach der Scheidung ihrer Eltern bei ihrem Vater, einem Bergsteiger, aufgewachsen ist und eben dies auch von ihm gelernt hat. Sie hilft ihrer Mutter ohne es zu wissen bei den Ermittlungen, indem sie eine gewisse CD besorgt, die ein toter Bergsteiger bei sich getragen hat.
Nebencharaktere gibt es meiner Meinung nach viel zu viele, sodass selbst ich mir teilweise die Namen und die Funktion der einzelnen Personen nicht merken konnte. Da sind beispielsweise verschiedene andere Richter, aber so richtig bin ich mit denen nicht warm geworden.
Der Schreibstil der Autorin ist gut, aber auch ziemlich ausgeschmückt. Nachdem ich in letzter Zeit mehrere Jugendromane gelesen habe, hat mich das am Anfang doch einige Mühe gekostet, aber im großen und ganzen ist es gut zu lesen und verständlich.
Das Ende des Buches lässt den Leser möglicherweise etwas frustriert zurück. Ich möchte nicht zuviel sagen, aber es ist meiner Meinung nach ein ziemlich unerwartetes Ende für ein Buch mit dieser Thematik. 


Bewertung 

 


Ich vergebe für dieses Buch 2 von 5 Herzen. Im großen und ganzen fand ich es zwar gut gemacht, doch die Negativpunkte - einmal die verwirrende Zeiteinteilung und dann zweitens das meiner Meinung nach nicht zufriedenstellende Ende und zuletzt die vielen Nebencharaktere - haben mich zu dieser Entscheidung kommen lassen. Ich hatte das Buch auch sehr lange ungelesen in meinem Regal stehen, weil mich der Klappentext nicht wirklich überzeugen konnte. 
Vielleicht kann ich für das Buch noch erwähnen, dass ich nicht der größte Krimifan bin und somit vielleicht eine andere Sicht auf das ganze habe, aber vermutlich habe ich es nur nicht abgebrochen, weil es ein relativ dünnes Buch ist.

Kennt einer von euch das Buch?