Titel: Dinge, die verschwinden
Autor: Jenny Erpenbeck
Seiten: 95 Seiten
Preis: 7,99€
Verlag: btb Verlag
ISBN: 978-3-442-74069-7
Klappentext
Sperrmüll. Jugend. Öfen und Kohle. Männer. Jahre. Freundinnen. Socken. Der Palast der Republik. Vielfältig und zahlreich sind die Dinge, die verschwinden können. Jenny Erpenbeck hat einunddreißig davon in kleinen, hinreißenden Miniaturen versammelt.
Meine Meinung
Erpenbeck schafft es, in unter 100 Seiten einen wundervollen,
vielfältigen Roman zu verfassen, dem man diesen Inhalt und diese
Tiefsinnigkeit von außen wirklich kaum ansieht. Ich hatte von dem
Roman auch wirklich mehr Humor erwartet. Zwar scheint alles auf den
ersten Blick sehr lustig, aber eigentlich denke ich, dass vom Leser
ein Blick zwischen die Zeilen verlangt wird. So gibt es war viele
Themen, deren „verschwinden“ sehr amüsant ist, wie zum Beispiel
das Verschwinden der Socken, das vermutlich jeder kennt oder das
Verschwinden des Sperrmülls, bevor er abgeholt werden konnte.
Andererseits thematisiert die Autorin aber auch sehr ernste Themen.
Diese gehen vom Verschwinden des Warschauer Ghettos bishin zum
Verschwinden der „Mitte von Nirgendwo“. Dabei bedenkt die Autorin
Themen, die wohl jedem Leser irgendwoher bekannt sein müssen, wenn
er sich nur etwas mit dem Buch beschäftigt. Jeder wird irgendwann in
seinem Leben feststellen, dass das eigene Umfeld, sei es baulich oder
oder auf der sozialen Ebene, verändern wird und jeder muss
irgendwann feststellen, dass es ihm so eigentlich nicht gefällt und
dass es „früher alles besser war“.
Obwohl mir das Buch inhaltlich sehr gut gefallen hat, finde ich die
annähernd 8€ für nicht einmal ganz 100 Seiten ganz schön happig
und hätte es mir wohl auch nicht zugelegt, wäre es denn kein
preisreduziertes Mängelexemplar gewesen.
Die Autorin werde ich aber jedenfalls weiter im Blick behalten, auch
wenn …
Sie „bestimmt […] auch […] schon einmal von der Theorie gehört [haben], dass der Autor verschw ...“ (S. 95)
Insgesamt bekommt das Buch von mir 4 Punkte, auch wenn es inhaltlich
wirklich die volle Punktzahl verdient hätte, finde ich den Preis
doch ein bisschen unverschämt und finde, dass er in der Wertung
bedacht werden sollte.
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