Titel: Aaarfz
Autor: Markus Herrmann
Seiten: 222 Seiten
Preis: 8,99€
Verlag: DuMont Verlag
ISBN: 9783832162276
Klappentext
Jeden Morgen wacht Tobias, Mitte zwanzig, mit einer Mischung aus Unzufriedenheit und Anstrengung auf, die sich in einem körperlichen „Aaarfz“ äußert. Was er dringend braucht, ist ein Traum, ein Ziel, eine Mission. Und was liegt näher, als das Weltall?
Meine Meinung
„Aaarfz. Mit diesem Geräusch beginnt beinahe jeder Tag für mich. Keine Ahnung, was es so richtig sein soll, aber mein Körper drückt damit eine tief verwurzelte Mischung aus Unzufriedenheit und Anstrengung aus.“ (S. 7)
Markus Herrmann reiht sich mit seinem Roman „Aaarfz“ hinter
Werken wie „Soloalbum“ von Benjamin von Stuckrad-Barre ein, wie
ich finde. Nicht nur, dass beide Werke ebenso brilliant und
gegenwartsrelevant sind, nein, es lassen sich auch einige Parallelen
zwischen beiden Romanen erkennen.
Einerseits sind beide Romane sehr musiklastig. Tobias – Protagonist
von „Aaarfz“ - ist freier Journalist, doch natürlich will er
viel weiter hinaus. Auch das verbindet beide Romane miteinander, das
„höhere Ziel“. Tobias möchte in den Weltall und er ist fest
davon überzeugt, dass es funktionieren wird. So begleitet der Leser
ihn auf diesem Weg. Er startet sein Sportprogramm, testet
Astronautennahrung und kauft allehand Dinge, die auch nur im
entferntesten mit dem Weltall zutun haben.
Im Prinzip hat mir das Buch und die Handlung sehr gut gefallen und
ich finde es alles wirklich sehr realitätsnah, auch wenn das auf den
ersten Blick wohl gar nicht so erscheint. Trotzdem fand ich die
Lektüre sehr zäh und trotz der eher minimalen Länge von 222 Seiten
hat es mich doch mehrere Tage gekostet, das Buch zu beenden. Trotzdem
würde ich es doch jedem empfehlen, der sich auch gerne mit Musik
beschäftigt und ein Fan von Gegenwartsliteratur ist. Trotzdem sollte
man von diesem Roman nicht zuviel erwarten, wie ich finde.
Natürlich lassen sich Tobias' Ziele, ins Weltall zu kommen und ein
Astronaut zu werden, auch insofern umdeuten, dass man seine großen
Ziele auch trotzdem verfolgen sollte, auch wenn sie nie in der
erträumten Form in Erfüllung gehen werden. Auch Tobias muss
feststellen, dass er wohl kein Astronaut werden wird, doch er lernt
durch das hartnäckige Arbeiten viele andere Dinge zu schätzen. Der
Leser erlebt Seite für Seite mit, wie der Protagonist sich verändert
und wie er zufriedener wird.
Das ist einer der Aspekte, der mich dazu veranlasst, diesem Roman 4
von 5 Herzen anzustecken. Ich denke, dass man wirklich viel von
Tobias lernen kann, wenn man sich auf den Roman einlässt und seine
Träumereien nicht gleich abtut.
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