Kurzinformation
Titel: Öland
Autor: Johan Theorin
Seiten: 445
Preis: 9,95€
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-25368-0
Klappentext
An einem Spätsommertag verschwindet ein kleiner Junge im dichten Nebel
der Insel Öland – und wird nie wieder gesehen oder gefunden. 20 Jahre
später erhält seine Mutter einen Anruf von ihrem Vater: Es gebe ein
neues Beweisstück, und er bittet sie, nach Öland zurückzukehren und die
Suche wieder aufzunehmen. Auf Öland geht das Gerücht, der
unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Dabei war dieser längst unter
der Erde, als der Junge verschwand. Aber ist Kant wirklich tot? Oder
geistert er womöglich noch immer über die weite Kalkebene von Öland? Amazon
Cover
Erster Satz
"Die Mauer bestand aus großen, runden Steinen, bedeckt von grauweißen Flechten, und war so hoch, wie der Junge groß war."
Meine Meinung
In diesem Kriminalroman geht es um die Protagonistin Julia, die vor über 20 Jahren ihren Sohn verloren hat und bis zum Beginn des Romans immer noch nicht weiß, was wirklich geschehen ist. Nun denkt ihr Vater, Gerlof, eine Spur zu haben, nachdem ihm jemand eine Sandale seines Enkels Jens zugeschickt hat.
Das Buch ist also kein klassischer Kriminalroman, da er beinahe komplett auf Polizeipräsenz verzichtet. Die "Ermittlungen" werden von dem Rentner und an Rheuma leidenden Gerlof und zwei, später nur noch einer, seiner Freunde durchgeführt, die alle von der Insel Öland stammen oder bereits sehr lange dort leben.
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da in einem anderen Roman (Böses Blut von Arne Dahl) dafür geworben wurde. Da ich großer Fan von diesen Krimis bin, die in Skandinavien spielen, war ich mehr als froh, als mein Vater mir das Buch mitgebracht hat. Natürlich waren meine Erwartungen dann auch etwas höher, aber sie wurden zumindest zum Teil nicht enttäuscht.
Im Buch werden eigentlich 3 verschiedene Handlungsstränge geschaffen und langsam aber sicher zusammengeführt. Einer startet 1940 und behandelt die Geschichte des Charakters Nils Kant. Weiterhin spielt eine Handlung um das Jahr 1972 und befasst sich mit der Entführung von Jens. Der dritte und letzte Handlungsstrang ist natürlich die Gegenwart, in der die Ermittlungen oder wie auch immer man das nennen möchte, durchgeführt werden.
Die Charaktere haben mir im großen und ganzen sehr gut gefallen. Da gibt es beispielsweise Julia, die durch das Verschwinden ihres Sohnes schwer psychisch gestört ist und scheinbar ein Alkoholproblem hat.
Weiterhin gibt es den Polizisten Lennart Henriksson, der sehr vertrauenerweckend beschrieben wird und so auch Julia seit langer Zeit wieder erreichen kann, sodass sich bei beiden etwas anbahnt.
Insgesamt zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass es mehrere unerwartete Wendungen gibt, die das ganze doch etwas spannender machen, denn vom Schreibstil des Autoren allein war ich nicht so überzeugt. Es ist manchmal ziemlich langatmig oder gar langweilig, wie ich finde.
Auch das Ende fand ich ziemlich unzufriedenstellend, nachdem zwischendurch soviel Spannung aufgekommen war.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen