Freitag, 21. August 2015

[Rezension] City of Bones von Cassandra Clare

Kurzinformation

Titel: Chroniken der Unterwelt: City of Bones
Autor: Cassandra Clare
Seiten: 504 Seiten
Preis: 17,99€
Verlag: Arena Verlag
ISBN: 978-3401061320


Klappentext

Die fünfzehnjährige Clary lebt mit ihrer Mutter in New York. Als diese entführt wird, lüftet Clary das Familiengeheimnis: Ihre Mutter gehörte einst der Bruderschaft der Shadowhunter an, einer Gruppe, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Nach und nach beginnt auch Clary in diese Welt einzudringen. Doch die Welt der Dämonenjäger ist zerrissen. Werden Clary und ihre Freunde es schaffen, ihre Mutter zu retten.

Meine Meinung

Vermutlich bin ich der letzte Mensch, der City of Bones noch nicht gelesen hatte und den kompletten Hype um den Film irgendwie auch nicht mitbekommen hat. Und eigentlich ist das auch eine Schande, wie ich nach dem Lesen feststellen musste, weil mir die Handlung und die verschiedenen Charaktere wirklich gut gefallen haben.

Die Geschichte um Clary und vor allem sie als Charakter finde ich im Rahmen der aktuellen Jugendliteratur endlich einmal wieder als realistisch. Clary wirkt mit ihren 15 Jahren zwar teilweise erwachsen – beispielsweise im Umgang mit ihrem besten Freund Simon. Geht es allerdings um ihre Mutter Jocelyn oder den „Ersatzvater“ Luke geht, wirkt sie allerdings verletzlich und immer noch sehr jugendlich. Clary wirkt einfach nicht, wie die klassische „Heldin“, die sie meiner Meinung nach auch gar nicht sein kann.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich allein die Dicke des Buches bisher immer ein bisschen abgeschreckt hat, weil ich schon seit Jahren immer mal wieder drum herum geschlichen bin in der Buchhandlung. Nach dem Lesen muss ich jetzt allerdings sagen, dass die Autorin es wirklich versteht, spannend zu schreiben. Es war wirklich an keiner Stelle langatmig oder irgendwie zuviel, auch wenn vielleicht nicht immer Action war. Denn auch, wenn die Szenerie gerade eher ruhig war, habe ich mich als Leser oft gefragt, wie diese ganze Handlung zusammenhängt – und ganz ehrlich: so wie es ausgegangen ist, habe ich selbst es nicht vorhergesehen.
Auch die Interaktionen zwischen den verschiedenen Charakteren haben mir ziemlich gut gefallen, weil jeder einzelne irgendwie einzigartig dargestellt wurde und dadurch auch für den Leser interessanter gewirkt haben.

Ohne zu spoilern, frage ich mich nun, nach dem Lesen, nur noch, wie die ganze Handlung um Clary und Jace weitergehen wird und hoffe, dass es auch in Band 2 weiterhin so spannend bleiben wird, wie im ersten.

Freitag, 22. August 2014

[Rezension #32] Sannah & Ham von Tom Ellen & Lucy Ivison

Hallöchen!

Heute gibt es bei mir die Rezension zu "Sannah & Ham" und der Großteil von euch hat ja sicherlich von der Bloggeraktion auf http://www.chickenhouse.de/ gehört. Auch ich habe teilgenommen und für das Buch hat es sich doch durchaus gelohnt!
Meine Rezension folgt genau hier - die zweite Meinung findet ihr unter Pausenmusik


Kurzinformationen

Titel: Sannah & Ham
Autor: Tom Ellen & Lucy Ivison
Seiten: 393 Seiten
Preis: 14,99€
Verlag: Chickenhouse
ISBN: 978-3-551-52066-1


Klappentext

Als ich aus der Toilette kam, stand ein Typ dort, der mich komisch anschaute. Wahrscheinlich hielt er mich für eine arme Irre, die sich selber Mut zusprach. O Gott, womöglich hatte der Typ durchs Schlüsselloch geguckt. Oder er dachte, dass mir schlecht war und ich die ganze Zeit wie eine Blöde geredet hatte, um nicht kotzen zu müssen. Der Gedanke versetzte mich in Panik.
Ich hab nicht gekotzt!“, stieß ich hervor.


Meine Meinung

Zu Beginn hatte ich wirklich meine Bedenken, ob es mir so gut gefallen würde, ein Buch zu lesen, das von zwei Autoren aus zwei verschiedenen Sichten geschrieben ist. Ich hatte befürchtet, dass es den Lesefluss stört, wenn zwei unterschiedliche Schreibstile aufeinanderstoßen, allerdings haben sich meine Befürchtungen nun wirklich nicht bewarheitet.
Beide Autoren und die Sichtweisen ihrer beiden Charaktere haben sehr gut miteinander harmoniert und der Lesefluss wurde nicht behindert. Es war alles sehr angenehm verfasst, sodass die Seiten nur so vorbeirasten.

Die Charaktere haben sich alle sehr unterschiedlich gestaltet. Dabei hatte ich aber mit der Mädchenclique durchaus meine Probleme, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sie so gar nicht zusammen passten. Vor allem Stella hat mir so gar nicht in den Kram gepasst und ich hätte Hannah doch gerne gesagt, dass sie ihr gegenüber endlich einmal konsequent sein soll und mir gewünscht, dass sie sich auch in der Konfrontation etwas mutiger verhalten würde und nicht nur „hinter ihrem Rücken“. Trotzdem zeigt der Roman wohl sowohl Mädchen- als auch Jungscliquen, sie sie wohl wirklich sind. Es gibt die ganz typischen Rollen, die bei Mädchen und Jungen ganz unterschiedlich ausfallen.
Was allerdings im Vordergrund steht ist ja das Annähern zwischen Sannah und Ham, was ich finde, sehr gelungen ist. Zwischen beiden kommt es sehr häufig zu Missverständnissen und gerade deshalb finde ich die beiden Perspektiven sehr praktisch.
Insgesamt sind Hannah & Sam wohl die sympathischsten Charaktere des Romans, weil ganz deutlich wird, dass sie die Anforderungen, die sie sich untereinander in ihren Cliquen stellen, eigentlich gar nicht erfüllen möchten, sich aber doch sehr leicht unter Druck setzen lassen. Als Leser konnte ich aber doch deutlich merken, wie wohl die beiden sich miteinander fühlten und das war durchaus sehr schön zu lesen.

Im Allgemeinen muss man sich wohl der Sache bewusst sein, dass es in diesem Roman hauptsächlich um das erste Mal geht. Ich finde allerdings, dass alles sehr sympathisch verpackt wurde, zumindest im Fall von Hannah und Sam und man wünscht den beiden nur, dass es irgendwann auch bei ihnen klappen wird.
Als kleinen Kritikpunkt könnte man letztlich noch anmerken, dass es mir persönlich an manchen Stellen etwas zu schnell ging und manche Begegnungen wohl wirklich etwas zu zufällig waren – ich möchte damit beispielsweise auf das Festival andeuten, das beide Gruppen besuchen.
Das wundervolle Ende konnte für mich aber alle Kritikpunkte übertreffen, weil alles sehr locker wird und es deutlich wird, dass eine große Anspannung von Hannah und Sam abfällt.
„Sannah & Ham“ ist ein Roman, der ein stereotypes Bild der Teenager-Zeit zeichnet und deutlich werden lässt, was in dieser Zeit wichtig für beide Seiten ist und auch in der Umsetzung ist meiner Meinung nach alles sehr gut gelungen.



Dienstag, 5. August 2014

[Rezension #31] Das Dorf der Lügen von Barbara Wendelken

Kurzinformation

Titel: Das Dorf der Lügen
Autor: Barbara Wendelken
Seiten: 432 Seiten
Preis: 9,99€
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-30473-3



Klappentext

Ein Albtraum für Polizeikommissarin Viktoria Engel: Sie erschießt im Dienst einen Unschuldigen, den 16-jährigen Rouven Kramer. In ihrer Not inszeniert sie die Tat, als hätte sie aus Notwehr gehandelt, doch die Dorfbewohner hegen Zweifel. Als kurze Zeit später eine weitere Leiche auftaucht, bizarr inszeniert wie Rouvens Tod, bricht eine Welle von Misstrauen über das Dorf herein, bis sich niemand mehr vor dem anderen sicher fühlt …

Meine Meinung

„Das Dorf der Lügen“ ist ein Regionalkrimi, dessen Handlung in Martinsfehn – in der Nähe von Leer – stattfindet. Für mich hörte sich der Klappentext wirklich sehr interessant an, weshalb ich es unbedingt lesen wollte. Im Endeffekt bin ich aber doch vielleicht nicht so begeistert, weil der Roman für mich einige Schwachpunkte aufweist.
Zum Einen war mir die, wie ich zunächst annahm, Protagonistin Viktoria Engel von Anfang an wirklich unsympathisch. Für mich wird sie wie eine Frau dargestellt, die für ihr Karriere über Leichen geht und sich auch gerne einmal dumm stellt. So zieht sie auch einen ihrer Kollegen in die inszenierte Tat um den Mord an Rouven Kramer hinein.
Der Charakter Viktoria Engel ist für mich aber leider nicht der einzige, der deutliche Schwächen aufweist. Insgesamt kann ich sagen, dass sie mir alle etwas oberflächlich und schwach erschienen und auch Renke Nordmann machte es mir beim Lesen nicht wirklich einfach. Der Roman handelt in weiten Teilen davon, dass die Polizei in Martinsfehn kein gutes Ansehen genießt seit Rouven Kramers Tod, was ich auf Dauer doch eher unspannend fand.

Zusätzlich finde ich auch, dass die freundschaftliche Beziehung zwischen Renke und Nola irgendwie aufgesetzt wirkt. Zwischen beiden herrscht ein ständiges Hin und Her und ich muss sagen, dass mir die Szenen, in denen Nola Renke wegstößt besser gefallen, als die zeitweilige Harmonie zwischen beiden.
Trotzdem habe ich sehr lange gebraucht, bis mir klar wurde, dass Renke und Nola die Rollen der Protagonisten einnehmen, da der Roman vor allem zu Beginn viele verschiedene Handlungsstränge verfolgt und viele verschiedene Personen zu Wort kommen lässt.

Ehrlich gesagt ist das Ende des Krimis das einzige, was für mich einiges wieder gut macht an allem. Die Autorin schafft es, dass man als Leser bis zum Ende wirklich noch im Unklaren darüber ist, wer die Morde begangen haben könnte. Vor allem der Showdown zwischen Nola und dem Mörder fand ich sehr spannend, auch wenn die Autorin meiner Meinung nach zu einem überspitzten Schreibstil neigt.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass das eigentliche Verbrechen, nämlich den vertuschten Mord von Viktoria Engel, nicht wirklich aufgedeckt wird und das finde ich persönlich sehr schade, da ein Großteil der Handlung viel mehr vom Rouven Kramer, als von den weiteren Ermordeten handelt und ich finde, dass er eine größere Rolle einnimmt.

Der Roman wird mit einem so offenem Ende abgeschlossen, dass man beinahe davon ausgehen könnte, dass es mit dem Ermittler-Duo Renke und Nola noch einmal in eine zweite Runde geht. Meiner Meinung nach bietet das Privatleben der beiden und die Beziehung zueinander auch noch einiges an Potentiel, um einen zweiten Roman zu füllen.


Vielen Dank an den Piper Verlag für das RE!